Sankt Albertus Magnus Paris

Katholische Gemeinde deutscher Sprache


 – – – – Seien Sie herzlich willkommen in unserer Gemeinde! – – – –

So finden Sie uns:

38, rue Spontini

75116 Paris

M° Porte Dauphine

Wegbeschreibung

Seien Sie herzlich willkommen…

…in unserer deutschsprachigen katholischen Kirchengemeinde Sankt Albertus Magnus in Paris! Wir freuen uns, wenn Sie sich für uns interessieren und uns wenn möglich in echt besuchen!

Unsere Gemeinde ist ein besonderer Ort in Paris! Er bietet ihnen eine sprachliche und religiöse Heimat in einem angenehmen und dynamischen Rahmen.

Hier treffen sich Deutsche und Franzosen, Österreicher und Norddeutsche, Schweizer und Schwaben und feiern zusammen Gottesdienst oder unternehmen etwas gemeinsam. Wir heißen Sie sowohl in unserer Gemeinde, als auch auf unserer Homepage willkommen! (mehr…)

Unsere Gottesdienste 

In deutscher Sprache:

Sonntags um 11 Uhr 

In französischer Sprache :

Samstags um 18:30 Uhr

Alle Termine

Angedacht

Adventliches Warten – Notre Dame in neuem Glanz!

Nach über fünf Jahren wird Anfang Advent die berühmteste Kathedrale Europas wiedereröffnet. Welch eine Freude, Notre Dame de Paris erstrahlt in neuem Glanz und viele können es kaum erwarten, endlich hineinzudürfen. Die Bewohner und kommende Besucher der Stadt Paris werden sicher vieles tun, um sie möglichst schnell von innen bewundern und bestaunen zu dürfen.

Dennoch wird noch viel Geduld nötig sein, da der Andrang zu groß sein wird, um schnell zu den Glücklichen gehören zu dürfen. „Adventliche Geduld“ könnten wir sie nennen, die nicht nur über vier Wochen, sondern über weitere Monate nötig sein wird. „Wir haben aber doch schon fünf Jahre gewartet, also müsste es doch schneller gehen“, so könnte man fühlen. Doch sind fünf Jahre oder fünf weitere Monate nicht wie ein Wimpernschlag im Vergleich zu 182 Jahren, welche die Menschen im Mittelalter vor Augen haben mussten, bis die Kathedrale nach der Grundsteinlegung 1163 im Jahr 1345 offiziell fertiggestellt werden konnte. Welch eine Geduld brauchten diese Menschen damals!

Doch die wichtigere Frage, als die des Zeitpunkts der Fertigstellung des Baus oder der Renovierungsarbeiten, ist die Frage, was ich dort eigentlich anzutreffen erhoffe, wenn ich das Glück habe, eintreten zu dürfen? Ist es das Staunen über die unfassbare Leistung der Handwerker und Künstlerinnen, die ihr ganzes Können in dieses, „ihr Lebenswerk“ investiert haben. Wird es das Licht sein, das durch die frisch gereinigten Glasfenster den Raum und die gereinigten Pfeiler und Wände in unbeschreiblichem Glanz erstrahlen lässt. Oder könnte es ein Ergriffensein sein, das ich gar nicht in Worte fassen kann? Wenn dann die Orgel oder der Chor den Raum mit Klang ausfüllt, dann wird nicht nur das Auge und das Ohr weit geöffnet sein, sondern ein innerer Sinn, der es erlaubt in der Tiefe der Seele berührt zu werden. Theologen sprechen dabei von einem Mysterium, einem Geheimnis, vom ganz Anderen, Heiligen oder Numinosen, das zumindest zu ahnen oder ihm zu begegnen zu erhoffen sein wird.

Dahinter verbirgt sich die Ermutigung, als Besucherin und Besucher der Kathedrale neben einem Nachdenken und Staunen über die damalige und heutige technische und künstlerische Meisterleistung, dem Transzendentem einen Raum in sich selbst zu bereiten. Hierzu würde bereits eine Ahnung helfen, dass es in uns selbst ein Geheimnis geben kann, welches wir in der Zeitspanne unseres gesamten Lebens womöglich nie ganz erforschen können. Rainer Maria Rilke spricht von einem „Weltinnenraum“ und meint damit vermutlich das Namenlose, das tiefste Geheimnis. In der Eucharistiefeier dürfen Gläubige dieses Geheimnis in sich aufnehmen.

Zunächst müsste man sich aber eingestehen, dass es etwas geben darf, das wir nicht beweisen könnten. Als gäbe es eine andere Wirklichkeit, die wir nicht anfassen, berechnen oder messen könnten. Erfreulich, dass dies sogar intelligente Naturwissenschaftler eingestehen, die sonst Fotographien und Beweise über Millionen Lichtjahre entfernte Sterne liefern. Möglicherweise ist diese andere Wirklichkeit, die wir nicht anfassen können, nicht weniger bedeutungsvoll, als die anscheinend reale Welt, in der wir tagein, tagaus leben. Für diese offene und spirituelle Haltung steht die besondere Adventszeit vor Weihnachten, in der Gott in den Raum der Welt und der Menschen eintritt und sicherlich auch ins Staunen kommt, wie hierbei der Stall der Menschheit mit göttlichem Glanz erfüllt werden kann. Der Advent hält eine Tür für etwas offen, das noch nicht da ist, aber sehnlichst erwartet wird, auch von Gott. Er ist das Einüben in eine Wachheit für das Geheimnisvolle, Zauberhafte und Friedvolle, das noch kommen mag.

Die Advents- und Weihnachtsdekoration auf den Champs-Elysées in dieser säkularisierten Weltstadt Paris und auf anderen Plätzen mit glitzernden Lichterketten und Christbäumen, ebenso der Duft von Weihnachtsgebäck, der manche Wohnungen erfüllt, könnten uns für dieses zauberhaft Geheimnisvolle sensibilisieren und dabei unsere tieferen Sehnsüchte lebendig halten, sofern wir auch diese andere Tür öffnen! Das Besondere an dieser Tür ist, man muss sich weder im Internet anmelden noch in einer langen Reihe anstehen. Man darf sie einfach öffnen und einen Blick oder sogar einen Schritt hineinwagen und sich in seinem Weltinnenraum berühren und erfüllen lassen!

Mit guten Wünschen für eine adventlich geheimnisvolle Zeit und eine verheißungsvolle Aussicht auf Frieden unter den Menschen!
Ihr Pfarrer Markus Hirlinger